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Streuobstwiesen - im Winter

Mit über 5000 Tier- und Pflanzenarten gehören Streuobstwiesen zu den besonders artenreichen Lebensräumen. Im Spätherbst und Winter ist von dieser Vielfalt nicht mehr viel zu spüren. Es ist die richtige Jahreszeit um sich auf die Obstbäume zu konzentrieren. Unternehmen Sie mit uns einen Spaziergang in das Streuobstgebiet um Wettersbach und Sie werden sehen, dass die häufigsten Obstbaumarten auch im Winter leicht zu erkennen sind.

Die wichtigsten Obstbaumarten, Apfel, Birne, Kirsche und Walnuss, lassen sich an der Borke meist recht gut auseinanderhalten. Auch die Knospen können uns weiterhelfen. Ja sogar der Wuchs und die Silhouette können uns aus der Ferne schon Hinweise geben.

Neben dem Rundweg, haben wir auch eine "Teststrecke" ausgewählt auf der sie prüfen können, wie gut sie die Obstbäume an ihrer Borke erkennen. Auf rund 400 m können sie 34 Obstbäumen bestimmen.

Hinter der Bushaltestelle "Seniorenresidenz" führt ein Feldweg in die Streuobstwiesen. Es geht gleich an ein paar älteren Obstbäumen vorbei, die wir uns anschauen wollen.

In der Böschung rechts steht ein alter Walnussbaum. Alte Walnussbäume haben eine dicke, längsrissige Borke. Die Borke junger Walnussbäume ist hell graubraun und glatt. Der Walnussbaum lässt sich auch an den winterlichen Zweigen gut von anderen Obstbäumen unterscheiden: Die Blütenknospen sind geschuppt und die Stellen an denen die Blätter saßen (Blattnarben) sind groß und auffällig gemustert.

Knapp 100 m weiter steht links ein alter Birnbaum, der zahlreiche abgestorbene Äste trägt. Hier können wir uns schon einmal den Stamm anschauen. Bei der Birne, vor allem bei älteren Bäumen, ist die Borke nicht nur längsrissig sondern auch vielfach quer gebrochen. Bei älteren dickborkigen Birnenbäumen wirkt die Borke daher wie gefeldert oder gewürfelt.

100 m weiter stehen rechts zwei Kirschbäume, einer davon schon älter. An ihrer Borke ist die Kirsche leicht zu erkennen. Sie ist grauschwärzlich und hat waagerechte "Risse". Diese Querstreifen sind sogenannte Lentizellen, die dem Gasaustausch dienen. Die Borke der Kirsche wird auch "Ringelborke" genannt, denn sie ringelt sich bei älteren Bäumen waagerecht ein und löst sich vom Stamm ab. Bei alten Kirschbäumen wirkt die Borke deshalb sehr krustig und die Ringelborke ist im unteren Stammabschnitt nur noch stellenweise vorhanden. An diesem Baum ist sie gar nicht mehr zu erkennen. Aber an dickeren Ästen ist die Streifung zu sehen.Die Blütenknospen des Kirschbaums stehen in Gruppen.

Der Weg biegt nach links ab und führt über einen Graben. Danach gabelt er sich. Linker Hand, in rund 50 m Entfernung, steht ein alter Kirschbaum mit typischer querstreifiger Borke. Unser Weg führt nach rechts. Nach rund 300 m mündet ein Weg von rechts. Hier beginnt eine Obstbaumreihe, es sind hauptsächlich Apfel- und Kirschbäume.

Neben dem ersten teilweise abgestorbenen Baum (Birne) steht ein älterer Apfelbaum. Beim Apfelbaum ist die Borke unregelmäßiger eingerissen und nicht so dick wie bei Birnbäumen. Bei jüngeren Apfelbäumen blättert sie auffällig ab. 

Gehen Sie den asphaltierten Weg geradeaus weiter. Am Wegrand stehen vereinzelt Obstbäume, vielleicht können Sie die Baumarten bestimmen. Nach rund 500 m endet der Asphaltweg und es geht halblinks über einen Bohlensteg weiter, dann aufwärts. Nach 200 m treffen Sie auf einen befestigten Weg und gehen nach rechts, am Ende des Weges (400 m) wieder nach rechts.

Sie befinden sich nun auf dem Weg zurück nach Wettersbach. Der Weg führt zunächst nach oben. Am Wegrand stehen zahlreiche Obstbäume. Links eine Baumreihe, die vor allem aus Kirschen besteht.

Nach ein paar hundert Metern erreichen Sie die Kuppe und haben einen Blick über die Streuobstwiesenlandschaft. Links am Wegrand (in Höhe einer größeren Hütte) steht eine Bank. Auf der anderen Wegseite steht ein jüngerer Nussbaum (zur Zeit mit einem roten Querstrich markiert, was das wohl bedeutet?).

120 m weiter stehen am rechten Wegrand ein Kirsch- und ein Apfelbaum, und nach weiteren circa 70 m zwei alte Birnbäume.

Hier noch einige Fotos mit der typischen Borke von Obstbäumen(Fotos: Umwelt- und Arbeitsschutz). 

Apfelbäume

Birnbäume

Kirschbäume:

Alter Baum mit Ringelborke und junger Baum.Die Blütenknospten des Kirschbaumes stehen in Gruppen.

Walnussbäume, von rechts: Alter, mittelalter und junger Baum.

Anfahrt und Wegbeschreibung (ca. 4,5 km)

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der Buslinie 47 bis Haltestelle "Seniorenresidenz". Zwischen Tankstelle und der Haltestelle beginnt ein asphaltierter Weg, der in die Feldlur führt, zunächst in Richtung Palmbach. Nach 400 m überqueren Sie einen Graben und halten sich rechts in Richtung Busenbach. Der Weg führt nun etwa 1 km geradeaus, rechts liegt ein großes Streuobstgebiet.

Wo der Asphaltbelag endet wird es schwierig, wenn man mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs ist. Nach wenigen Metern Erdweg beginnt ein Brettersteg (1 m breit, ca. 40 m lang), der über einen feuchten Quellbereich führt. Danach geht es rund 150 m lang steil bergauf, bevor Sie einen asphaltierten Weg erreichen und sich nach rechts wenden. Nach gut 500 m mündet er in den Busenbacher Weg und Sie gehen nach rechts rund 400 m bergan. Danach sind es bis zur Bushaltestelle noch rund 1800 m immer auf Asphalt. Zunächst nur sanft bergab, vor und in Wettersbach aber steiler.

Mit dem Fahrrad:Die Wege sind gut für das Radfahren geeignet. Auf dem Bohlensteg und dem folgenden Erdweg empfiehlt es sich das Rad zu schieben (200 m)

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Hier können Sie testen, ob Sie die wichtigsten Obstbäume an der Borke erkennen können

So gelangen Sie zur Teststrecke:

Mit der Buslinie 47 nach Wettersbach bis zur Haltestelle "Seniorenresidenz". Gleich nach der Tankstelle links in den Herrenweg gehen. Die Straße führt steil aufwärts (und ändert ihren Namen). Nach etwa 600 m erreichen Sie ein Feldkreuz am Ortsrand. Ab dort wird der Weg relativ eben und führt geradeaus in die Feldflur. Nach rund 300 m zweigt nach rechts ein Weg ab, der zu Gehöften führt. An dieser Abzweigung beginnt die Teststrecke.

Die Bäume sind nicht markiert. Mit Hilfe der unten stehenden Luftbilder können Sie sie identifizieren. Notieren Sie die Nummer und die vermeintliche Obstbaumart. Die Lösung finden Sie unter http://www.agenda21-karlsruhe.de/projekte/karlsruher-naturkompass/