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Hardtwald -im Herbst

Wenn man vom Adenauerring auf die Stutenseer Allee spaziert, kann man auf rund 1,5 km vieles sehen was typisch für den Hardtwald ist. Uralte einheimische Eichen, den Kiefernwald, auch fremdländische Pflanzen wie die Roteiche die hier angepflanzt wurde oder die Problemarten Traubenkirsche und Kermesbeere, die die Waldverjüngung behindern. Den besten Eindruck erhält man wenn man den Spaziergang zu verschiedenen Zeiten im Jahr unternimmt. Deshalb gibt es den Tipp auch für das Frühjahr - Hardtwald im Mai - und den Sommer - Hardtwald im Sommer. In jedem Tipp erfahren Sie etwas Neues. Im Herbst achten wir besonders auf die Färbung der Blätter und auf die Früchte.

Die vorgeschlagene Strecke ist rund 2 km lang (ohne Rückweg) Der Spaziergang beginnt an der Stutenseer Allee beim Adenauerring. Nach ca. 300 m erreichen Sie den Kanalweg. Linker Hand steht eine Gruppe älterer Roteichen.

Die Roteiche stammt aus Nordamerika und kam schon 1724 nach Europa. Damals wie heute wird sie wegen ihres roten Herbstlaubs gerne als Baum für Parks und Grünanlagen verwendet. Aus dem gleichen Grund wird sie im Hardtwald an Hauptwegen gepflanzt. Auch auf unserem Weg werden Sie ihr häufig begegnen. Ein flächiger Anbau der Roteiche kann ökologisch problematisch sein. Denn ihr Laub zersetzt sich viel schlechter als das Laub einheimischer Eichen und erschwert so den Bodenbewuchs, wie an der Roteiche insgesamt viel weniger Artenleben als an einheimischen Eichen. Die Borke der Roteiche bleibt lange Zeit glatt aber bei alten Bäumen wird sie tief rissig, aber nicht so tief gefurcht wie bei alten einheimischen Eichen.

Circa 50 Meter vom Kanalweg entfernt sehen wir rechts am Wegrand die Amerikanische Kermesbeere.

Die Amerikanische Kermesbeere ist eine ausdauernde Pflanze, die 2-3 Meter hoch wachsen kann. Ihre Früchte beginnen sich im September dunkel zu färben und sind im Reifezustand schwarz. Alle Teile der Pflanze sind mehr oder weniger giftig. Die Amerikanische Kermesbeere stammt aus Nordamerika und war in Südeuropa wohl schon Ende des 17. Jahrhundert bekannt. Die Pflanze gilt als problematische Art, die sich schnell ausbreitet. Einerseits überwächst sie einheimische Kräuter an Säumen und Waldrändern, anderseits reichert sie im Boden Stoffe an, die das Keimen anderer Pflanzen erschweren, was die natürliche Verjüngung von Gehölzen behindert.

Zu beiden Seiten des Weges sehen wir vereinzelt kleine unscheinbare Bäumchen mit lanzettlichen Blättern. Es handelt sich um die Spätblühende Traubenkirsche.

Die Spätblühende Traubenkirsche ist ein Baum aus Nordamerika, der sich massenhaft vermehrt und sehr problematisch ist, weil er die Verjüngung der Wälder behindert. An der gelbroten Färbung ihres Herbstlaubs kann man sie gut erkennen.

Vom Kanalweg aus gehen wir weiter bis zur Rintheimer Querallee (cirka 600 Meter), die wir überqueren und treffen nach weiteren 200 Metern linker Hand auf eine eindrucksvolle Gruppe von Alteichen (siehe Eingangsfoto).

Von Natur aus ist der Hardtwald ein Laubwald, indem vor allem die Buche und die Trauben-Eiche dominieren. Das Laub der Trauben-Eiche, wie auch die Stieleiche, färbt sich im Herbst gelb und braun.   Durch die viel zu intensive Nutzung seit dem Mittelalter wurde der Wald geschädigt. Die Viehweide führte zum starken Verbiss der Schösslinge und es fand kaum noch natürliche Verjüngung statt. Der Wald wurde immer lichter, siehe Tipp >> Hutebäume - der Markgraf auf der Jagd<<.  Das Laub wurde früher für die Einstreu im Stall verwendet, wodurch dem Boden Nährstoffe entzogen wurden. Der Boden wurde ausgezehrt und bot nur noch schlechte Wuchsbedingungen für Buchen und Eichen. Als Ersatz wurde die Kiefer angepflanzt.

Die Kiefer ist der beherrschende Baum des Hardtwaldes und überall zu finden, zum Beispiel auch gegenüber der Eichengruppe

Die Kiefer ist ein anspruchsloser Nadelbaum, der auch auf nährstoffarmen Böden gedeihen kann. Deshalb wurde sie zur Aufforstung auf den ausgezehrten Böden des Hardtwaldes verwendet. Die ersten Kiefernsamen wurden dem Markgraf Christoph von Baden 1498 von der Stadt Nürnberg überreicht. Weite Ausbreitung fand die Kiefer vermutlich aber erst im 19. Jahrhundert. Heute bildet die Kiefer große Bestände. Seit rund 20 Jahren werden wieder vermehrt Laubbäume gepflanzt. Mit anderen Nadelbäumen kann die Kiefer kaum verwechselt werden. Sie hat eine lockere Krone, lange Nadeln die immer paarweise beieinanderstehen und eine unverwechselbare Rinde.

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Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit den Straßenbahnlinien S1, S11, S2, 1, 2 u.a. bis Haltestelle Marktplatz. Nehmen Sie gleich die nächste Straße Richtung Schloss und gehen durch den Schlosspark hindurch, Richtung Wildparkstadion/ Adenauerring. Folgen Sie von dem Adenauerring nach rechts bis zum Stadion. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt die Stutenseer Allee (bis hierher ca. 1,8 km). Die beschriebene Strecke in der Stutenseer Allee beträgt etwa 1200 m.

Mit der Buslinie 30, Haltestelle "Rintheimer Querallee"

Mit Fahrrad und Rollstuhl gut zu erreichen.