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Totholz - voller Leben

Abgestorbene Bäume sind eine wichtige Lebensgrundlage für viele Arten. Schätzungsweise ein Fünftel aller Wald bewohnenden Arten nutzen das Totholz als Lebensraum und Nahrungsquelle. Die größte Gruppe sind die Pilze mit rund 2500 Arten, Ihnen folgen die Käfern mit rund 1300 Arten aber auch andere Insekten leben von und mit dem Totholz ebenso wie andere Arten wie Vögel, Moose und Flechten. Sie alle tragen dazu bei das Holz zu zersetzen und den Stoffkreislauf zu schließen. Totholz ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald.

Totholz finden Sie an vielen Wegen im Wald. Wir führen Sie an einige markante Stellen. Mit den so gewonnenen Eindrücken können Sie selbst auf Erkundung gehen.

Wie sich die Lebensgemeinschaft eines Totholzes zusammensetzt, hängt von vielen Faktoren ab. Stehende abgestorbene Stämme werden gerne von Flechten, Holzwespen und Vögeln besiedelt, liegende Stämme von Moosen, Asseln und Mäusen. Natürlich spielt auch die Dicke des Holzes eine Rolle, ist es ein Stamm oder ein Ast, ebenso wie seine Lage, ob der Ort besonnt ist oder schattig und feucht.

Die Lebensgemeinschaft ändert sich mit dem Zersetzungsgrad. Pionierbesiedler können Moose und Flechten sein, die sich auf der Borke festsetzen. Ins Innere, in das Holz, dringen vor allem Bock- und Prachtkäfer vor, aber auch Holzwespen. In der Zersetzungsphase wird das Holz vor allem von Pilzen und Bakterien abgebaut. Aber viele Tiere ernähren sich von den Pilzen oder von den Pionierbesiedlern. Wenn das Holz weitgehend zerkleinert ist finden sich auch Fliegenlarven, Springschwänze und Regenwürmer ein und wandeln es in Humus um. Pilze sind meist in jedem Stadium beteiligt. Besonders leicht haben sie es, wenn die Borke abgeplatzt ist oder die Holz bewohnenden Insekten ihnen den Weg ins Innere gebahnt haben. Pilze sind neben Bakterien die eigentlichen Umwandler der festen Stoffe des Holzes, der Zellulose und des Lignins. Beide Substanzen sind wichtige Stabilisatoren für den Baum. Die Zellulose sorgt für Zugfestigkeit, (Wind), das Lignin für die Druckfestigkeit, dass der Baum nicht unter dem eigenen Gewicht zusammenbricht. Es ist ein Verbund, ähnlich wie Stahlbeton. Die Zellulose ist weißlich, das Lignin braun. Mit ihrem langen und weit verzweigten Gewirr aus feinen Fäden dringen die Pilze in den Baum vor und zersetzen das Holz.

Totes Holz hat oft unterschiedliche Färbung: Wenn es von einem Pilz befallen ist der Zellulose abbaut, bleibt zunächst das Lignin übrig und das Holz wirkt braun (Braunfäule), Dominiert ein Pilz der Lignin abbaut ist es umgekehrt, die helle Zellulose bleibt übrig und das Holz wirkt weißlich (Weißfäule).

Entlang der Alb

Wenn Sie vom Sonnenbad entlang der Alb in das Lutherische Wäldele gehen, kommen Sie bald an den Überresten einer alten Buche vorbei, die rechts am Wegrand lagern. Der Baum musste aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Die Stammstücke lagern am Wegrand und werden von zahlreichen Pilzen besiedelt.

Circa 50 m weiter führt ein Weg nach unten an die Alb. Nach weiteren rund 100 m steht am Albufer ein abgestorbener Baum. Die Rinde ist großenteils abgeplatzt, es finden sich Risse im Holz und Bohrlöcher von Käfern.

Fahren Sie an der Alb entlang. Im Lutherischen Wäldele werden ihnen da und dort weitere Totholzvorkommen am Wegrand auffallen. Nach ein paar hundert Metern führt die Alb unter der Daxlander Straße hindurch, später an der Appenmühle vorbei. Dann unterqueren Sie die Eckener Straße und stoßen auf die naturnahe Umgestaltung die Anfang 2017 durchgeführt wurde. Es sieht noch etwas trostlos aus, aber das wird sich rasch ändern.  Circa 100 m nach der Brücke, in der Nähe der Albkapelle, steht auf der linken Seite ein abgestorbener Baumstam. Es sind viele Spuren daran zu erkennen von Tieren die sich an ihm zu schaffen gemacht haben, zum Beispiel Hacklöcher von Spechten.

 

Im Rappenwört

Wenn Sie wieder einmal das Naturschutzzentrum in Rappenwört besuchen wollen, was sich immer lohnt, nehmen Sie doch einmal den Weg "von hinten" und schauen sich das Totholz am Wegrand an. Wenn Sie den Altrhein auf der Hermann-Schneider-Allee in Richtung Rhein überqueren, führt nach 300 m ein Weg nach links ab. Sie gehen nun am Ententeich entlang und nach 400 m führt ein Weg nach recht ab. Dort sehen sie an mehreren Stellen Totholz, z. B. zwei abgebrochene Bäume, die von anderen Bäumen "aufgefangen" wurden. Die Borke abgeplatzt und man sieht Bohrlöcher und -gänge von Käfern. Am 1. Stamm sieht man, dass Spechte den Stamm aufgehackt haben um an Insektenlarven zu gelangen. Beim zweiten Baum sehen sie am Stammfuß, dass auch das Stamminnere schon stark zersetzt ist.

Wenn Sie zurückgehen und nach links dem Hauptweg folgen, biegt nach rund 350 m der Weg zum Naturschutzzentrum rechts ab. Bis dahin können Sie an mehreren Stellen am Wegrand Totholz liegen sehen. Hier eine Auswahl

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So gelangen Sie vor Ort

An die Alb

Mit der Linie 5 bis zur Endstation Rheinhafen. Von dort ca. 400 m (über die Fußgängerbrücke) bis zur 1. Station. Die 2. Station an der Albkapelle erreichen Sie mit der Linie S2 (Haltstelle Eckener Straße oder Rheinhafenstraße) oder mit Linie 6 Haltestelle Eckener Straße. Von dort jeweils rund 300- 400 m zu Fuß.

Nach Rappenwört

Mit der Linie 3 bis zur Haltestelle Altrheinbrücke. Achtung: Nicht jede Bahn fährt bis hierher. Beachten Sie den aktuellen Fahrplan. Alle Bahnen fahren aber bis zur Haltestelle Waidweg. Von dort ist es fast ein Kilometer bis zum Althreinbrücke