Neophyten in Karlsruhe

Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia)

Die Beifußblättrige Ambrosie kommt ursprünglich aus Nordamerika. Sie wird leicht mit dem heimischen Gemeinen Beifuß (Artemisia vulgaris) verwechselt: Beifußarten haben eine helle, behaarte Unterseite, während die Blattunterseite der Ambrosie grün und unbehaart ist.

Die Ambrosie erreicht eine Wuchshöhe von bis 1,80 m. Die Blätter sind doppelt gefiedert und behaart. Der Stängel ist ebenfalls behaart, bei Jungpflanzen ist er grün gefärbt, bei älterem Pflanzen rotbraun. Ambrosien besitzen einen langgestreckten Blütenstand (bis zu 15 cm) und blühen von Juli bis Oktober (bei milder Witterung bis Dezember).

Die Pflanze selbst ist einjährig, ihre Samen können jedoch bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben. Die Pollen der Ambrosie sind hochallergen, wodurch Heuschnupfen, allergische Reaktionen und sogar Asthma ausgelöst werden können.

Wenn Sie Ambrosia-Bestände entdecken, melden Sie diese bitte dem Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe unter 0721 133 3101 oder umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de.

 

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)

Das ursprüngliche Herkunftsgebiet des Drüsigen Springkrauts erstreckt sich über den indischen Subkontinent und das Himalaya. Die einjährige krautige Pflanze besitzt an Blattstiel und Blattgrund unangenehm riechenden Drüsen und ist leicht giftig in frischem Zustand. Im 19. Jahrhundert wurde die Pflanze als Zierpflanze in Nordamerika und Europa eingebürgert.

Das Drüsige Springkraut ist ein Therophyt, das bedeutet, sie erreicht in kürzester Zeit Wuchshöhen von über 2 Meter und überdeckt so schnell andere Pflanzen und sorgt für eine Verschattung der Krautschicht. Zudem bildet diese Pflanze sehr viele Samen und wächst bevorzugt an Ufern von Fließgewässern, wodurch die Samen durch das Wasser über große Distanzen hinweg verbreitet werden.

 

Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Der Riesenbärenklau gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und kommt ursprünglich aus dem Kaukasus. Der Import nach Mitteleuropa und Nordamerika erfolgte als Zier- und Nahrungspflanze für Bienenvölker von Imkern sowie durch unbeabsichtigte Einschleppung durch landwirtschaftliche Fahrzeuge. Der Riesenbärenklau wird bis zu 3 m hoch und besitzt einen purpur gefleckten, behaarten Stängel. Durch seine Größe Verschattung, wodurch kleinere Pflanzen weniger Licht abbekommen und so das Artenspektrum der Krautschicht sinkt.

Die gesamte Pflanze enthält Substanzen aus der Gruppe der Furocumarine. Hautkontakt mit anschließender Bestrahlung durch Sonnenlicht kann phototoxische Hautreaktionen hervorrufen, welche manchmal sogar erst nach Stunden oder Tagen auftreten. Zu den Hautreaktionen gehören Rötungen, Hautentzündungen und -reizungen, Blasen, Quaddeln oder sogar Verbrennungen (Photodermatitis). Beim Umgang mit dem Riesenbärenklau muss stets Schutzkleidung getragen werden.

Die Wurzeln des Riesenbärenklaus besitzen zudem keine böschungsbefestigende Wirkung, somit ist die Erosionsgefahr an Fließgewässern und Hängen von Hohlwegen erhöht.

 

Götterbaum (Ailanthus altissima)

Aus China und Vietnam wurde der Götterbaum als Zierpflanze und zur Honiggewinnung nach Europa eingeführt. Diese Art kann leicht mit der heimischen Gewöhnlichen Esche (Fraxinus excelsior) verwechselt werden: Der Götterbaum besitzt ganzrandige Blätter und braune Knospen, während die heimische Esche gesägte Blätter und schwarze Knospen aufweist.

Der Name „Götterbaum“ ist angelehnt an das rasante Wachstum des Baumes. Es wächst jährlich bis zu vier Meter Durchschnitt und kann eine Gesamthöhe von 30 m erreichen. Damit wächst der Götterbaum so hoch „zu den Göttern“ wie kein anderer Baum in Europa. Durch sein rasches Wachstum verdrängt er heimische Arten und gefährdet die hei-mische Biodiversität sowie den Lebensraum Magerrasen.

 

Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica)

Der Japanische Staudenknöterich ist ursprünglich in China, Korea und Japan beheimatet und gehört der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) an. 1825 wurde er in Europa als Zier- und Viehfutterpflanze eingeführt. Die Blütezeit reicht von August bis Oktober. Innerhalb weniger Wochen kann diese Pflanze unter günstigen Umweltbedingungen bis zu 4 m hoch wachsen.

Durch unterirdische Rhizome kann sich der Japanische Staudenknöterich zudem rasch vegetativ vermehren. Seine Widerstandsfähigkeit und Wuchskraft verdrängt die heimische Flora und gefährdet die Biodiversität.

 

Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana)

Die aus Nordamerika stammende Amerikanische Kermesbeere wird 1-3 m hoch und ist leicht an ihrem purpurrot gefärbten Stängel zu erkennen. Sie blüht von Juli bis September und bildet dabei hängende, traubige Blüten- und Fruchtstände. Die reifen Beeren sind ebenfalls schwarz-purpur gefärbt. Rohe, nicht durchgekochte Pflanzenteile enthalten Saponine und Lektine und sind daher giftig.

Die Wurzeln der Amerikanischen Kermesbeere geben bestimmte Stoffe, sogenannte Phenole, in den Boden ab. Dadurch werden andere Pflanzenarten am Wachsen gehindert.