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Amhibienwanderung

Wenn die Temperaturen im Frühjahr über 5°C steigen, erwachen einige Amphibienarten aus ihrer Winterruhe und begeben sich zur Eiablage auf den Weg zu ihrem Laichgewässer. Da sie gewöhnlich in das Gewässer ihrer Geburt zurückkehren kommt es zu regelrechten Wanderungen. Diese wären aber unauffällig, denn die Amphibien wandern nachts und gerne bei Regen. Aber vielerorts müssen die wandernden Amphibien Straßen überqueren, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Dabei kommen jährlich Tausende ums Leben. Auch in Karlsruhe gibt es einige Amphibienwanderungen über Straßen. An manchen werden die Tiere von Helfern abgefangen und auf der anderen Straßenseite wieder ausgesetzt.

Haben Sie Interesse die Helfer bei der Amphibienwanderung zu unterstützen? Die Amphi­­bien­­schutz­­grup­­pen in Karlsruhe suchen dringend ehren­­am­t­­li­che Helfer für die Betreuung der Wander­stre­­cken. Inter­es­­sierte Bürge­rin­nen und Bürger können sich beim Umwelt- und Arbeits­­schutz unter den Telefon­­num­­mern 133 - 3120 oder 133 - 3121 melden.

Amphibien sind wechselwarme Tiere, d.h. ihre Körpertemperatur passt sich ihrer Umgebungstemperatur an. Wenn es früh im  Jahr (Januar bis März/April) langsam wärmer wird, begeben sich die Tiere auf den Weg zu ihren Laichgründen. Die Wanderungen finden hauptsächlich nachts statt.

Die meisten Amphibienarten wandern gezielt zu dem Gewässer zurück, indem sie einst geschlüpft sind. Zu diesen Arten gehören beispielsweise Erdkröte, Grasfrosch Springfrosch, Feuersalamander und einige Molcharten. Es gibt allerdings auch Arten wie die Kreuz- oder Wechselkröte, welche gerne in kleinen oft nicht dauerhaften Tümpeln, Pfützen und Lachen laichen und deshalb umherstreifen um einen geeigneten Laichplatz zu finden.

Um die Tiere bei ihrer Wanderung zu schützen, werden bundesweit jährlich etwa 2.000 bis 3.000 Amphibienschutzzäune aufgebaut und Helfer eingesetzt, welche die Überquerungen der Straßen begleiten. Straßen sind die größte Gefahr für die Amphibien, denn die Überquerung einer normalen Straße kann bei einer Kröte bis zu 15 Minuten dauern. Außerdem werden weitere Schutzmaßnahmen getroffen:

- Es kommt zu Straßensperrungen im Herbst und Frühjahr, damit die Tiere bestimmte Abschnitte gefahrlos überwinden können.

- Beim Neubau von Straßen oder bei Straßen, welche stark von der Amphibienwanderung befallen sind und eine Sperrung aufgrund des Verkehrsaufkommens nicht möglich ist, ist ein Amphibientunnel von großem Vorteil. Hier werden die Tiere anhand eines sogenannten Sammelgraben zum Eingang der Amphibientunnel geleitet und können so unter den Straßen entlang laufen und ihre Wanderung auf der anderen Seite der Straße fortsetzen.

- Die sogenannten Krötenschutzzäune mit Auffangbehälter sind die häufigste Schutz-einrichtung. Hier werden die Tiere an einem Zaun entlang geleitet und fallen in bestimmten Abständen in ein Gefäß. Hier kommen nun die ehrenamtlichen Helfer zum Einsatz, indem sie die Behälter über die Straßen tragen und die Tiere auf der anderen Seite wieder in die Freiheit entlassen.

Allerdings sind nicht nur Straßen eine Bedrohung für die Amphibien, sondern auch Gullys oder Lichtschächte. Schon hohe Bordsteinkanten können eine Barriere für die wandernden Tiere darstellen. Auf der Suche nach einem Auslass wandern die Tiere daran entlang, fallen in die Schächte und verhungern oder vertrocknen dort. Die Eigentümer von Immobilien sollten darauf achten, dass Amphibienfallen durch Netze oder andere Abdeckungen verschlossen oder durch Absperrungen gesichert sind, so dass sie keine Gefahr für die Amphibien darstellen. In Karlsruhe und Umgebung findet der größte Wechsel an der B3 in Grötzin­gen zwischen Bergwald und dem Weingartener Moor/ Grötzinger Baggersee statt. Aber auch an der B 3 zwischen Bergwald und dem Regen­rück­hal­te­­be­­cken Aue, sowie in Neureut am Rosen­hof­we­­g wandern Amphibien. Die Straße zwischen Bulach und Weiherfeld wird zu Beginn der Wande­run­­gen gesperrt. Auch an der Jean-Ritzert-Straße (Turmberg) kommt es zu temporären Sperrungen.

Die Karte zeigt die Amphibienwanderungen in Karlsruhe. Die interaktive Version, mit Informationen über die Schutzmaßnahmen und die wandernden Arten. finden Sie hier

Haben die Amphibien gelaicht, verlassen sie nach und nach den Laichplatz und ziehen zurück in ihr Sommerquartier. Am Laich lassen sich die Arten unterscheiden. Die Erdkröte legt den Laich in Form langer Schnüre ab, Spring- und Grasfrosch dagegen in Klumpen. Der Laich des Grasfrosches bleibt eher an der Wasseroberfläche, der des Springfrosches sinkt eher ab.

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