Teilen

Scharbockskraut – grüner Teppich mit gelben Tupfen

In Laubwäldern und an Waldrändern, Hecken und Gräben, auf feuchten bis frischen, nährstoffreichen Böden blüht im zeitigen Frühjahr das Scharbockskraut. Die goldgelben Blüten, die ab Ende März erscheinen, sind an vielen Wegrändern zu entdecken. Es gibt noch weitere Frühjahrsblüher, von denen wir ihnen einige vorstellen, etwa die Blütenteppiche des Buschwindröschens. Schauen Sie doch mal bei den anderen Tipps nach.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie das Scharbockskraut vor sich haben, achten Sie darauf:

  • acht bis zwölf goldgelbe Blütenblätter mit meist drei Kelchblättern
  • Blätter sind rundlich-herzförmig, fettglänzend, oft mit weißen Brutknöllchen in den Blattachseln
  • Stängel ist niederliegend, Pflanze ist rasenbildend

Frühjahrsblüher haben besondere Eigenschaften. Sie überdauern ungünstige Jahreszeiten - den kalte Winter, den trockenen Sommer - mit Hilfe unterirdischer Speicherorgane. Das können Zwiebeln, Knollen oder Rhizome (unterirdische verdickte Stängel) sein.

Sie können schon bei niedrigen Temperaturen gut gedeihen und schützen ihre Blüten vor Kälte und Wind.

Nicht wenige sind giftig. So werden sie als erstes Grün im Frühjahr nicht gleich gefressen.

Das Scharbockskraut ( Ficaria verna, Synonym Ranunculus ficaria) wächst meist 20-30 cm hoch. Es gilt als Frühjahrsfrische-Anzeiger des Bodens. Es wächst auf basenreichen, mäßig feucht bis feuchten Böden und hat einen hohen Anspruch an die Nährstoffversorgung. Die Nährstoffe werden benötigt, um in der kurzen Vegetationszeit alle wichtigen Vorgänge wie Wachstum, Fortpflanzung und Nährstoffspeicherung für den Winter zu bewältigen.

Die Nährstoffe werden in Wurzelverdickungen gespeichert. Im Frühjahr treibt die Pflanze aus einem unterirdisch überdauernden Pflanzenstängel (Rhinzom) wieder aus.

Sie öffnet ihre Blüten erst im Laufe des Tages und nur bei Sonne!

Schon im Mai und Juni werden die oberirdischen Pflanzenteile aufgegeben. Sie färben sich gelblich und verwelken, was in einer grünen Umgebung manchmal den Eindruck erweckt als wäre ein Herbizid ausgebracht worden.

Das Scharbockskraut hat seinen Namen von der Krankheit Skorbut, denn Scharbock ist eine alte Bezeichnung für Skorbut. Damals wurde die Pflanze eingesetzt, um den Vitamin C-Mangel von mit Skorbut erkrankten Menschen zu regulieren. Man führte die getrocknete Pflanze zum vorbeugenden Verzehr auch auf langen Schiffsreisen mit.

Es ist zu beachten, dass die Blätter ab Blühbeginn leicht giftig sind, da sich Protoanemonin bildet. Vor der Blütezeit kann das Scharbockskraut ohne Bedenken verspeist werden. Aber um seinen Vitamin C-Haushalt aufzufrischen gibt es heute genug andere Möglichkeiten.

 

 

 

Keine Angabe von Standorten: Die Pflanze ist häufig und weit in Karlsruhe verbreitet.