Entstehung des Rheingrabens

Vor rund 50 Millionen Jahren begann sich, viele Kilometer unter der Erdoberfläche, der Erdmantel im Raum von Lothringen bis Schwaben aufzuwölben. Die Erdkruste wurde emporgehoben, mit dem Scheitel im Verlauf des heutigen Rheingrabens, und gedehnt. Es entstanden Spannungsrisse, die schließlich dazu führten, dass der Scheitelbereich der Wölbung einbrach, so dass ein Graben entstand. Da das Zentrum der Aufwölbung im Bereich des Kaiserstuhls lag, wurden die südlichen Grabenränder (Schwarzwald, Vogesen) stärker herausgehoben als die nördlichen (Pfälzer Wald, Kraichgau, Odenwald). Auch sonst ist die Struktur des Grabens keineswegs einheitlich, sondern stark zergliedert. Die Erdkruste zerbrach  in zahlreiche Schollen, die unterschiedlich schnell absackten, gedreht oder gekippt wurden. An den tiefsten Stellen liegen die Schollen etwa vier Kilometer unter der Oberfläche. Parallel mit der Senkung des Grabens verlief auch seine beständige Auffüllung mit dem Verwitterungsschutt des Einzugsgebietes. Die oberen Schichten bis von Jura und Keuper sind an den Grabenrändern bereits abgetragen. Mehrfach brach in den Graben auch das Meer ein. Vor etwa 30 Millionen Jahren bildete der Graben Eine schmale Wasserstraße, die die Nordsee mit dem Mittelmeerbecken verband.