5 - Rheinkorrektion

Sie befinden sich an der Stelle, an der die Rheinbegradigung 1817 begonnen wurde. Das Denkmal erinnert an den Ingenieur Johann Gottfried Tulla, der die gesamte Rheinkorrektion geplant und bis zu seinem Tod 1828 geleitet hat. Seine Nachfolger führten die Begradigung fort und beendeten sie mit dem Durchstich bei Altrip (südlich von Mannheim) 1865-1874.  Im Wesentlichen erfolgte die Begradigung, indem die Rheinschleifen abgetrennt, „durchstochen“ wurden. Dabei wurde das neue Flussbett aber nicht in der vorgesehenen Breite von 200-250 Metern ausgehoben, das hätte die damaligen technischen Möglichkeiten bei weitem überstiegen. Es wurde ein Kanal von maximal 25 Metern Breite angelegt. An dieser Engstelle strömte das Wasser viel stärker und trug die Ufer ab,  der Rhein schuf sein Bett selbst. Nicht immer lief alles nach Plan. Dazu mehr unter Punkt 7. 

Abstecher

Vom Tulladenkmal führt ein Feldweg 100 Meter weiter an den Knielinger See. Er entstand von 1957 bis 1992, um Kies zu gewinnen, wobei der ehemalige Altrhein um ein vielfaches verbreitert und vertieft wurde. Typisch für solche Baggerseen sind die steilen Ufer, erkennbar am nicht vorhandenen oder nur sehr schmal ausgeprägten Saum von Wasserpflanzen. Im Norden ist noch ein Altrheinrest von etwa 50 Metern Breite vorhanden mit Schwimmblattpflanzen und einem Schilfbestand

Auf dem Weg zum nächsten Punkt:

Sie fahren weiter am Rhein entlang. Kurz vor dem Rheinhafen liegt auf der linken Seite vor dem Damm eine Überschwemmungsfläche mit Silberweidenauenwald

Danach führt der Weg am Rand des Rheinhafengebietes entlang. Der Rheinhafen war das erste groß dimensionierte Bauprojekt in der Rheinaue seit der Rheinbegradigung. 1901 konnten die ersten Schiffe ent- und beladen werden. Zunächst bestand der Hafen aus dem Zufahrtskanal, der in zwei Hafenbecken endete (Becken I und II). Im Laufe der Zeit wurde der Hafen erweitert, der Zufahrtskanal wurde zu einem Becken verbreitert und südlich davon 3 weitere Becken errichtet. Am Ende stoßen Sie auf die Alb, die hier die stark befahrene Zubringerstraße zum Rheinhafen unterquert. Blenden Sie den Straßenlärm kurz aus und werfen Sie von der Brücke einen Blick auf den Fluss. Wegen des geringen Gefälles in der Rheinniederung fließt er träge dahin, dadurch können sich umfangreiche Wasserpflanzenbestände bilden, die im späten Frühjahr und Sommer den Fluss bedecken. Es dominiert vor allem der flutende Hahnenfuß, der Ende Juni und im Juli blüht und stellenweise einen Blütenteppich bildet. Um diesen Aspekt in Ruhe genießen zu können, empfiehlt sich von der Hauptroute abzuweichen und ein paar hundert Meter flussabwärts entlang der Alb zu radeln. Zurück überqueren Sie die Straße auf der Radbrücke. Von hier haben Sie einen Überblick über den Rheinhafen. Für den Bau des Rheinhafens wurde die Alb zum ersten Mal großräumig verlegt