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Alter Flugplatz - im April und Mai

Kein Wald, kaum Bäume, keine satten Wiesen - Der Alte Flugplatz fällt aus dem Rahmen. Der sandige Boden ist nährstoffarm, erhitzt sich schnell und speichert kaum Wasser. Die Pflanzen, die hier überleben können, sind besonders angepasst. Einige Pflanzenarten bleiben niederwüchsig und schließen Wachstum, Blüte und Fruchtbildung schon früh im Jahr ab, wenn der Boden noch nicht ausgetrocknet ist. Sie haben meist schöne, aber kleine unscheinbare Blüten, treten aber oft in Massen auf und überziehen den Boden dann mit verschiedenen Farbtönen. Im April und Mai kommen immer wieder verschiedenen Blütenteppiche zur Entfaltung.

In der Karte haben wir einige Stellen eingezeichnet, an denen bestimmte Pflanzen gewöhnlich häufig auftreten. Am besten Sie machen einen Rundgang, es lässt sich überall etwas entdecken. Aber bitte bleiben Sie unbedingt auf den Wegen und lassen Sie die Hunde angeleint. Bedenken Sie, dass sich der Zeitpunkt, die Intensität und die Blühfolge der einzelnen Arten von Jahr zu Jahr verschieben kann. Besuchen Sie den Alten Flugplatz mehrmals.

Der Alte Flugplatz Karlsruhe ist seit 2010 ein Naturschutzgebiet und unterliegt einem strengen Reglement. Das Begehen des Naturschutzgebiet abseits der Wege oder auf den ungenehmigten Trampelpfaden ist ebenso verboten wie das Befahren mit motorisierten Fahrzeugen oder das Drachensteigenlassen. Wichtig ist ebenso das Anleinen des Hundes.Ein Verstoß gegen die Schutzgebietsverordnung kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Im Gebiet halten sich regelmäßig ehrenamtliche Betreuer auf, die nach dem Rechten schauen und für Fragen zur Verfügung stehen.

Im April und Mai sind es folgende Arten die besonders auffallen

Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium): Kleine rosafarbene Blüten, meist einzeln oder wenige Pflanzen beieinander, auf dem Flugplatz nicht großflächig

Vergissmeinnicht (Myosotis - Arten):
Sehr kleine unscheinbare blaue Blüten; die einzelne Pflanze ist auch recht unscheinbar; in manchen Jahren tritt sie aber massenhaft auf und bildet einen grau-blauen Blütenteppich aus. Im Gebiet sind unterschiedliche Arten zu finden, sie alle sind deutlich kleiner als das bekannte Acker-Vergissmeinnicht.

Fingerkraut (Potentilla - Arten, meist Silber-Fingerkraut oder Frühlings-Fingerkraut):
Kleine, aber auffällig kräftig gelbe Blüten, tritt oft in Herden auf.

Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis)
Kleine unscheinbare weißliche Blüten. Tritt nördlich des nördlichen Querweges aber in großen Mengen auf und bildet einen weißen Blütenteppich.

Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
Der Kleine Sauerampfer hat sehr kleine Blüten, die man kaum erkennen kann, wenn man vor der Pflanze steht. Er kommt jedes Jahr in großen Mengen auf dem Flugplatz vor und fällt ab der Blütezeit durch eine rotbraune Farbe auf. Dieser Farbton dominiert dann weite Flächen des Flugplatzes.

Borstgras (Nardus stricta)
Die Blätter des Borstgrases sehen dünn und fadenförmig aus (weil zusammengerollt) und stehen in dichten Büscheln, die auch Horste genannt werden. Es bedeckt große Flächen des Flugplatzes. Im Frühjahr tragen sie noch die Blätter aus dem Vorjahr, die den Borstgrasflächen eine graugrüne Farbe verleihen. Mitte-Ende April beginnen die neuen Blätter auszutreiben und die Farbe wechselt ins Dunkelgrüne. 

Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
Im Vergleich mit den vorher genannten Arten, fällt die Zypressen-Wolfsmilch etwas aus dem Rahmen. Sie wächst höher und bildet einen Blütenstand mit zahlreichen gelben Blüten.

An diesen Arten lassen sich beispielhaft die Anpassungen von Pflanzen an die nährstoffarmen, trockenen und heißen Verhältnisse auf dem Alten Flugplatz verdeutlichen.

Nährstoffmangel:
Pflanzen sind niederwüchsig und benötigen wenige Nährstoffe als Pflanzenbaumaterial, sie können sich schnell entwickeln

Sie schützen sich vor Fraß, indem sie bald absterben und nur durch zahllose kleine Samen überdauern; der Kleine Sauerampfer schmeckt zusätzlich sauer (Name/!) und wird von vielen Pflanzenfressern verschmäht.

Wassermangel:
Die Pflanzen entwickeln sich früh im Jahr, sie beenden den Vermehrungszyklus bevor der Boden austrocknet, teilweise besitzen sie ein tiefes Wurzelwerk.

Sie schützen sich vor Verdunstung, zum Beispiel durch dichte Behaarung, kleine, zusammengerollte oder nadelförmige, manchmal auch bereifte Blätter bzw. Blattformen, 

So können Sie den Alten Flugplatz erreichen

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Mit der Straßenbahnlinie S1/ S11  bis zur Haltestelle "August-Bebel-Straße" oder Kurt-Schuhmacher-Straße oder mit der Linie 1 Haltestelle Lilienthalstraße oder Heidehof

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Legende:
mint= kl. Sauerampfer, grün = Borstgras, gelb = Zypressenwolfsmilch