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Wiesensalbei - Blüte mit Trick

Der Wiesen-Salbei ist eine auffällig blühende Pflanze, die vor allem auf trockeneren und nicht zu nährstoffreichen Standorten vorkommt. In Karlsruhe ist er in wiesenartig gepflegten Grünanlagen, Wegrändern und Säumen häufig. Er hat einen raffinierten Bestäubungsmechanismus.

Schauen Sie sich die Pflanze näher an, den kantigen, behaarten Stängel und die Blüte. Bitte zertreten Sie dazu nicht die Wiese, suchen Sie sich eine Pflanze am Wegrand aus. Und lassen Sie sie für den nächsten Besucher stehen. Wenn Sie sich bei schönem, windstillen Wetter ruhig neben eine Salbeipflanze stellen, können Sie mit etwas Glück beobachten wie eine Hummel anfliegt und die Bestäubung funktioniert. Wenn nicht, können Sie es selbst ausprobieren, indem Sie einen Grashalm vorsichtig in die Blüte einführen.  

Eigentlich ist der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) sehr unauffällig, seine runzeligen Blätter bleiben nahe am Boden und verschwinden leicht im Wiesengras. Nur zur Blütezeit von Mai bis Juli schiebt er einen Blütenstängel 30 – 50 cm in die Höhe. Der Stängel ist kantig und stark behaart und ist besetzt mit zahlreichen blauen Blüten. Diese setzen zu vier bis sechs Stück in gleicher Höhe am Stängel an, alle paar Zentimeter folgt eine weitere Blütenetage. Die Blüten entwickeln sich mit dem Wachstum des Stängels, sodass sich oben neue Blüten bilden können während die unteren schon verblüht sind.

Beim Wiesen-Salbei sind die Kelchblätter miteinander verwachsen und bilden eine kurze Röhre. Aus dieser Röhre wachsen zwei Blütenblätter. Wenn sie aus der Kelchröhre herauswachsen, werfen sie sich auffällig auf in ein Oberteil und ein Unterteil, die an eine Ober- und an eine Unterlippe erinnern. Der Salbei ist ein Lippenblüter. 

Besonders bemerkenswert ist sein Bestäubungsmechanismus.
Stempel und Staubblätter verlaufen bogenförmig in der Oberlippe. Die Staubblätter sind mit dem Boden der Blütenröhre so verwachsen, dass sie einen Kippmechanismus bilden. Drückt man gegen den unteren Teil, so neigt sich der obere Teil herab. Dringt nun eine Biene oder Hummel in die Blüte ein, um an den Nektar am Blütengrund zu gelangen, so betätigt sie den Hebel und erhält Pollen auf den Rücken getupft. Die Narbe kann die Pollen der eigenen Blüte nicht vom Rücken aufnehmen, weil sich der Griffel noch zu weit oben befindet. Besucht das Insekt jedoch ältere Blüten, bei denen die Griffel nach unten gebogen sind, dann streift es dort die Pollen ab.

Bestäubungsmechanismus

Ein naher Verwandter des Wiesen-Salbei ist der Echte Salbei auch Heilsalbei genannt (Salvia officinalis). Er kommt aus dem Mittelmeerraum und gedeiht in milden Lagen auch in Gärten. Er ist sehr viel aromatischer als der Wiesen-Salbei und wird zum Würzen von Speisen, aber auch als Heilmittel eingesetzt.

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Der Wiesensalbei ist an zahlreichen Standorten zu finden. Ein kleiner Überblick:

  • Battstraße, Rüppurr
  • Oberreut, Höhe Goerdelerstraße
  • Günther Klotz Anlage
  • Otto-Dullenkopf-Park
  • Alb Höhe Rheinhafen
  • Hohenwettersbacher Weg (nördlich von Hohenwettersbach)

So gelangen Sie zu den Standorten

Battstraße
Straßenbahnlinie S1/ S11 nehmen bis Haltestelle "Rüppurr Battstraße". Sie überqueren die Hauptstraße und gelangen in die Battstraße

Günther-Klotz-Anlage
Die Standorte erreichen Sie mit der Linie 4 bis zur Haltestelle "Europahalle". Von dort bis zur Alb sind es nur rund 300 m.

Oberreut
Straßenbahnlinie 4 Richtung Oberreut bis zur Haltestelle "Albert-Braun-Straße". Von dort ein Stück zurükgehen und nach rechts in die Goerdelerstraße einbiegen. Am Ende der Straße stoßen Sie auf einen  Grünzug und dort wächst der Salbei.

Otto-Dullenkopf-Park
Mit der Bahnlinie 5 bis zur Haltestelle "Schloss Gottesaue" Von dort durch den Park in richtung Ostring. Am Wegrand findet sich immer Wieder Salbei.

Alb Höhe Rheinhafen
Mit Straßenbahnlinie 5 Richtung Rheinhafen bis zur Endhaltestelle. In dem Grünstreifen neben dem Fußweg entlang der Alb wächst an vielen Stellen Salbei.