9 - Die Alb und ihr Grünzug

Zur Zeit der Stadtgründung vor 300 Jahren wurde die Hardtebene großenteils von einem von Norden nach Süden durchgängigen Wald eingenommen. Die Stadt musste sich zwangsläufig in den Wald hinein entwickeln. Aus diesem Grund sieht man noch heute mitten im Siedlungsgebiet alte Eichen stehen. Auch die alten Eichen an der Alb sind Überreste dieses Waldes. Diese alten Eichen sind es, die Karlsruhe zur Hauptstadt des Heldbocks machen. Der Heldbock ist eine der größten Käferarten in Deutschland und kommt nur an alten, meist kränkelnden Eichen vorMehr

Bald danach:

Wir empfehlen Ihnen einen weiteren Halt etwa 500 Meter weiter. Nachdem Sie auf der Route die Straßenbahnbrücke (hohe Stahlkonstruktion) unterquert haben, fahren Sie 100 Meter weiter zur nächsten Fußgängerbrücke über die Alb. Von dort blicken Sie zurück. Der Albabschnitt, in dem Sie sich befinden, wurde in der ersten Hälfte der 1970er Jahre  verlegt und begradigt, um den Bau der Südtangente zu erleichtern. Die Ufer wurden, den damaligen Standards entsprechend, als gleichförmig geneigte Böschungen angelegt, und mit Steinen gepflastert. Im Winterhalbjahr 2002/03 wurde der Flussabschnitt dann naturnah umgestaltet. Sie wurde abwechslungsreich strukturiert und hat nun viele Merkmale eines naturnahen Flusses: Unbefestigte Ufer und eine variable Uferlinie. Die Sohle ist abwechslungsreich, mit Steinen, kiesig, sandig oder schlammig. Die Fließgeschwindigkeiten wechseln, es gibt Schnellen und strömungsruhige Bereiche. Diese Strukturen können sich bei einem Hochwasser verändern und verlagern. Im Idealfall hat der Fluss eine Aue, die bei Hochwasser überschwemmt werden kann. Als Stadtfluss sind der Alb in dieser Hinsicht enge Grenzen gesetzt.

Vergleichen Sie die Fotos mit der aktuellen Situation.  Mehr

1982 wurde die erste naturnahe Umgestaltung an der Alb durchgeführt. Danach fanden, vor allem ab den 90er Jahren, zahlreiche Weitere statt. Das ist ein wesentlicher Grund, weshalb die Karlsruher Alb auf weite Strecken heute als Biotop von europäischem Rang eingestuft ist (Natura 2000-Schutzgebiet der EU).

Auf dem Weg zum nächsten Punkt:

Abstecher: Nachdem Sie über eine Brücke die Bahnanlagen überquert haben erreichen Sie bald die Nürnberger Straße. Die Route biegt nach links ab. Wenn Sie nach rechts fahren gelangen Sie nach rund 800 Meter in den Weiherwald mit einem idyllisch gelegenen kleinenSee. Von März bis April lassen sich dort Graureiher beim Brutgeschäft beobachten (Mehr: Tipp Graureiher), in milden April- und Mainächten ertönt der laute krächzende Ruf des Laubfrosches (Mehr: Tipp Laubfrosch).

Am Wegrand: Die Tour verlässt die Alb an der Nürnberger Straße. Bevor Sie die breite Ettlinger Allee überqueren sollten Sie, zumindest wenn Sie sich für jüngere Baugeschichte interessieren, nochmals anhalten. Hier beginnt die Dammerstock-Siedlung, die 1929 unter der Leitung von Walter Gropius dem Gründer des Bauhauses, nach seiner Konzeption errichtet wurde. Gleich rechts am Straßenrand liegt die gemeinsame Wäscherei, nach links, entlang der Ettlinger Allee, erstrecken sich die Wohngebäude. Mehr

Die Route überquert die Ettlinger Allee, führt durch Sportanlagen in den Oberwald. Mit Erreichen des Oberwaldes betreten Sie einen neuen Landschaftsraum, die Kinzig-Murg-Rinne. In Höhe des Oberwaldes besteht sie aus mehreren flachen und meist schmalen ehemaligen Flussbetten. Dazwischen blieben inselartig größere Flächen des eiszeitlichen Geländes erhalten. Mehr

Die breiteste rund 200 Meter messende Rinne verläuft am westlichen Rand des Oberwaldes, wo Sie sich gerade befinden.  Der Wald zu beiden Seiten des Weges  besteht vornehmlich aus Schwarz-Erlen und der Boden ist bedeckt mit Seggen, ein deutliches Zeichen für feuchte bis nasse Bodenverhältnisse. Im Frühjahr oder nach starken Regenfällen steht das Wasser an der Oberfläche. Im Sommer breiten sich Hochstauden aus.

Der Weg steigt an und Sie erreichen das höher liegende Gelände, auf dem die Route fortan verläuft. Sie bemerken, dass in diesem trockenen Bereich  ganz andere Baum- und Krautarten stehen. Im zeitigen Frühjahr, meist von Ende März bis Mitte April ist der Waldboden an vielen Stellen von Buschwindröschen bedeckt.Mehr